
Der Erste Mai und der Traum von der Weltrevolution // Ein Film von Dagmar Streicher // Sendedatum 22.12.2020 ORF III und 01.05.2021 ORF III // Wh 01.05.2022 ORFIII 19:15 und 23:40// Standbild © ORF, Österreichisches Filmarchiv //Produzent: Kurt Mayer
Jede Emanzipationsbewegung kann eigentlich nur auf eine Stärke hoffen, auf die Stärke der großen Zahl und diese Stärke - das ist der 1. Mai, sagt der Historiker Florian Wenninger am Ende des Films. Und tatsächlich begreifen sich die Arbeiter am 1.Mai 1890 erstmals als Teil einer enorm starken Menschenmasse. Daraus schöpfen sie Selbstbewusstsein und Klassenbewusstsein.
Als die Delegierten am Gründungskongress der 2 Internationale in Paris beschließen, weltweite Demonstrationen an einem akkordierten Tag abzuhalten, wissen sie noch nicht, wie bahnbrechend, revolutionär und beängstigend dieser Beschluss ist. Es ist eine Herausforderung für die noch jungen sozialistischen Parteien. Aber sie sind längst nicht die einzigen, die den 1.Mai ausrichten: Auch radikale linksgerichtete Kräfte, Gewerkschaften und Anarcho-Syndikate erkämpfen den ersten Mai - und sie tun das bis heute. Die Bewegung bleibt sich uneins ob der Streiktag vergnüglich-festlichen oder kämpferischen Charakter haben soll. Beide Varianten haben bis heute ihre Vertreter.
Oftmals in der Geschichte wird der Tag vom politischen Gegner annektiert. Faschisten deuten den 1.Mai für sich um, nutzen die identitätsstiftende Kraft der Massenaufmärsche und verwenden dabei unverhohlen die Rhetorik und Symbolik der Sozialisten um die Arbeiterschaft für sich zu gewinnen. Und sie tun das bis heute.
Im Realkommunismus der Sowjetunion ist die Teilnahme an den opulenten Maifeiern eine Pflichtübung. Das Fernbleiben von den systemhuldigenden Aufmärschen wird als Widerstand gewertet. Und der nimmt zu. Mit dem Zerfall der Sowjetunion stürzen die westlichen Sozialdemokratien mangels Systemalternativen in eine Krise. Die Bewegung wird neu definiert - und mit ihr der 1 Mai.
Der Film beleuchtet die Entstehungsgeschichte und Weiterentwicklung des internationalen Kampf- und Feiertags der Arbeiterbewegung. Eingebettet in historisches Filmmaterial erzählen Zeitzeuginnen von ihren Hoffnungen und Enttäuschungen im Zusammenhang mit dem noch unerfüllten Traum von einer gerechten Welt und internationaler Solidarität. Internationale HistorikerInnen begleiten die Verortung und Einordnung der Geschichte eines Streiktags, die schon 1856 in Australien begann.
Der erste Mai wird derzeit in 140 Ländern gefeiert. Die Bewegung blickt zurück auf ihren unbestreitbaren Mut zu Utopien, ihre große Bereitschaft zu Revolutionen und ihre enorme Kraft im Widerstand gegen den Faschismus. Auch heute beteuern die Demonstranten internationale Solidarität. Ihr Kampf um soziale Gerechtigkeit und politische Mitsprache ist nicht ausgefochten. Und dennoch scheint der Kampftag der Arbeiterbewegung für viele nur noch ein Erinnerungstag an eine einst revolutionäre Kraft zu sein. Die Visionen von einer sozialistischen Weltrevolution scheinen unerfüllt ad-acta gelegt worden zu sein. Die Texte ihrer Lieder haben viele vergessen.
Interviewpartner: Florian Wenninger, Historiker / Lucile Dreidemy, Historikerin / Susanne Scholl, Zeitzeugin / Cornelia Renoldner, Zeitzeugin DDR
Buch & Regie: Dagmar Streicher // Zitate gelesen von: Louis Nostitz// Kamera: Stephan Mussil AAC, Christian Haake AAC // Zusätzliche Kamera: Gabriel Krajanek, Verena Vargas Koch, Arne Büttner// Tonmeister: Bruno Pisek, Alexander Campan // Schnitt: Madlen Sieghartsleitner // Archivrecherche: Silvia Heimader // Kameraassistenz: Binsar Pandjaitan // Schnittassistenz: Maria Lisa Pichler // Tonmischung: Stefan K. Fiedler // Sprecherin: Dagmar Streicher // Produktionsleitung: Hanne Lassl // Produktionsassistenz: Dorothea Neubacher // Produktionskoordination: Marion Schirrmacher // Filmgeschäftsführung: Barbara Fojtik // Produzent: Kurt Mayer // Redaktion: Ernst Pohn // Kaufmännische Leitung: Eva Schindlauer // Gesamtleitung ORF III: Peter Schöber // Archive: ORF Archiv, Wifar – Wiener Filmarchiv der Arbeiterbewegung, kurt mayer film, Kreisky-Archiv, AFP Forum, Austrian Archives, Imagno, picturedesk.com, Critical Past, Cartes Postales CP ARAMA, Roger Violet, GP Archives, Österreichische Nationalbibliothek Wien, Archiv der SPÖ Wien, ÖGB-Archiv // Dank an: Sonja Ablinger, Sandra Bohle, Aaron Bruckmiller, Andrea Brunner, Elisabeth Buxbaum, Bernd Dobesberger, Manuela Freigang, Gabriella Hauch, Barbara Novak, Igor Orovac, Rosana Saavedra Santis, Günther Steinbach, Werner Stranka, Titus Vadon, Hor 29.Novembar
Eine Koproduktion von kurt mayer film und ORF III // Gefördert von Filmfonds Wien und Fernsehfonds Austria // © 2020 KURT MAYER FILM / ORFIII
Alle Rechte vorbehalten.
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Der Erste Mai und der Traum von der Weltrevolution // Ein Film von Dagmar Streicher // Sendedatum 22.12.2020 ORF III und 01.05.2021 ORF III // Wh 1.5.2022 Orf III// Standbild © kmf //Produzent: Kurt Mayer
Der Kampftag der Arbeiterbewegung, am 1 Mai, ist zum Erinnerungstag an eine einst revolutionäre Kraft geworden. Die Visionen von einer sozialistischen Weltrevolution wurden unerfüllt ad-acta gelegt. Die Texte ihrer Lieder vergessen. Dennoch ist der Traum von einer gerechten Verteilung der Ressourcen für viele geblieben. Und jetzt?
Der Film beleuchtet die Entstehung und Entwicklung des internationalen Kampf- und Feiertags der Arbeiterbewegung. Auch Instrumentalisierungsversuche von politischen Gegnern werden aufgezeigt.
Zeitzeugen erzählen von ihren Hoffnungen und Enttäuschungen im Zusammenhang mit dem noch unerfüllten Traum von einer gerechten Welt. Internationale HistorikerInnen begleiten die Verortung und Einordnung der Geschichte, die schon 1856 begann.

super 8, transferiert auf mini DV>> projiziert von DVD loop >> Archiv: haare I-IV 2002/2003 © ds
Während und nach Kriegen waren Frauen menschenrechtswidrigen Demütigungen und Folterungen ausgesetzt. Kannte eine Frau Soldaten des Feindes, so wurde sie “Verräterin!” und “Hure” beschimpft, ihr Kopf öffentlich geschoren. Ungeachtet ob befreundet, verliebt oder brutal vergewaltigt, wurden sie bespuckt, getreten, verachtet, ausgeschlossen, misshandelt. Oft wurden Frauen absichtlich und ohne jede Grundlage denunziert. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden Frauen in ganz Europa öffentlich geschoren. Besonders bekannt dafür ist Südfrankreich. Aber es passierte überall. Auch in Österreich.
2002 stellt Dagmar Streicher diese Menschenrechtsverletzung in Simmering öffentlich nach. Keiner der Passanten reagiert. Wenige bleiben für einen Augenblick stehen um bald weiterzugehen. Das Super 8 Material, das während dieser Intervention gedreht wird ist Teil des Archivs „Haare I-IV“.
Darsteller: Puppe Denk, Karin Vadon
Die Installation „Traitresse! Putain!“ wurde aus diesem Material für die Ausstellung “Faktum Flakturm” im Flakturm des Ahrenbergparks produziert und auf die gigantomanisch dicken Wände projiziert.
Dezember 2006 @ Flakturm // Feuerleitturm Arenbergpark // 5th Floor

Faktum Flakturm :: Als Freiraum für aktuelles Kunstgeschehen werden 3565m2 im Feuerleitturm Arenbergpark zu einer Ausstellungsfläche für KünstlerInnen geöffnet. Durch das Wiederbeleben soll eine Befreiung der Materie und eine neue Umgangsform mit Geschichte stattfinden. In einem Zeitraum von vier Wochen beziehen ausgewählte KünstlerInnen Stellung.
>> Treffpunkt Kultur Beitrag vom Flakturm Youtube
Karl Kilian im Gespräch mit Dagmar Streicher: www.flakturm.net/media und youtube
TV: Okto.tv K3 Sondersendung Faktum Flakturm Teil 1 ab minute 14’56“
2007 lief die Installation auf der International contemporary art exhibition – Trauma Queen (Off Space Sammelaustellung) während der 2 Biennale in in Athen.
06.09.2007 bis 20.10.2007 @ Mediterranean Hotel, Athens, 28 Veranzerou str. // 5th Floor
www.harriskondosphyris.com/index_eng.php
aus dem Katalog “Trauma Queen”, 2007 Athens

Haare I-IV, Mini DV und Super 8 Collage, 7 min @ dagmar streicher
Haare I-IV ist eine filmische Gedankenkette, nicht augenscheinlich assoziativ.
04.06.2003 @ Soho Ottakring, Blumberg – 20.00h
Plastiken und Artwork zu Haare I-IV:
verbrannter Zopf auf Leinwand (55×168) / Hexenbrennung in Epoxidharz 1 (12×24 rohpoliert)
Hexenbrennung in Epoxidharz 2 (17×30 teilpoliert)

Dulchinea v. Toboso & Hexenverbrennungen @ Exhibition API Kalksburg (geladene Künstlerin, gemeinsame Ausstellung KünstlerInnen und PatientInnen) zum Thema Don Quijote, Juni 2006
Dulchinea von Toboso steigt von ihrem Podest, mischt sich unters Volk und fährt in der Wiener U-Bahn © 2006
Videoinstallation von Dagmar Streicher // 1 min. MiniDV auf DVD © dst2006 // Archiv Haare I-IV © dst 2003
Hexenverbrennungen @ Kalksburg zum Thema Don Quijote, Juni 2006

Videoinstallation von Dagmar Streicher // 2 min. MiniDV auf DVD © dst2006 // Archiv Haare I-IV © dst 2003
Hexenverbrennungen … die Kehrseite zu Dulchinea von Toboso
And they liked it …
video by dagmar streicher,
music composition and arrangement - Christoph Pepe Auer
cinematography by Robert Dorner
editing by Thomas Cervenca
melodica - Stefan Heckel
voice - Julia Noa Fischer
violin & saxophone - Johannes & Stephan Dickbauer
cello & guitar - Clemens Sainitzer & Philipp Erasmus
conducting - Viola Falb
accordion - Christian Bakanic
saxophone, bass clarinet - Christoph Pepe Auer
Kids: Clara and Lucas Homeier Mendes
1988 Sigma Delta Chi Award für “America, how do you do….” (Buch & Regie)
1992 Award am Chicago Film Festival für “Business City” (Buch & Regie) *
1993 Finalist am New York Filmfestival mit “Fresh Apples” (Buch & Regie) *
1995, 1998, 1999 jew. Masters Awards in Stuttgart und München für “PSK Telebanking”, “Magna” und “IMS” (Buch & Regie) *
1999 Saturn in Silver für “IMS” (Buch & Regie) *
2000 Auszeichnung beim österreichischen Staatspreis für “IMS” (Buch & Regie) *
*Auftragsarbeiten an Dagmar Streicher


Screenshot >> Moulinex, (Filmfactory) // Haushaltsgeräte // Kamera: Joachim Perz
In den 90er Jahren inszeniert dst zahlreiche Werbespots für Kino- und TV im In- und Ausland, arbeitet mit Agenturen, wie Young & Rubicam, CCP, DDB, Saatchi & Saatchi, Ogilvy & Mather, DMB&B, J.W.Tompson u.v.m…
Filmproduktionen: Close up (A), Colelli Productions (USA), Filmfactory (A), Filmwerk (D), PPM (A), Neutor Film (A), Topic Film (CH) u.v.m.
Nationale und internationale Kampagnen für Kunden, wie Allianz, Moulinex, Volkswagen, Hyundai, Daewoo, Procter & Gamble, Mc Donalds, Apple Computers, European Union u.a.m. …

Screenshot>>Mariazell (Comtel) // Spendenaufruf // Kamera: Thomas Kürzl


International Mail Service (1999) // Produktion:Creativvideo // Buch & Regie: Dagmar Streicher // Kamera: Robert Dorner
Der Film arbeitet mit Überzeichnung und Übertreibungen. Gearbeitet wurde mit Trick, Zeichentrick, szenischen Realdrehs und Bluebox.
IMS erhielt 1999 den Master Award in München, 1999 den Saturn in Silber und eine Auszeichnung beim österreichischen Staatspreis für Wirtschafts- und Werbefilm.
Short Cuts about Life (1995) Collelli Productions (USA), Topicfilm (CH) // Educational - weltweiter Einsatz // Buch & Regie: Dagmar Streicher // Kamera: Andrés Brütsch // Artwork mit verschiedenen freien Künstlern aus Zürich und Wien
„Short Cuts about life” besteht aus vielen einzelnen Filmen die international in „Personal Trainings” eingesetzt werden. Die Herausforderung war, relativ abstrakte und oft kulturverbundene Themen international einsetzbar,- in Texas gleichermaßen verständlich zu machen, wie in China oder Afrika. Gedreht wurde in Northcarolina (Carolco Studios) und Nachbearbeitet wurde in Zürich bei Topic Film mit verschiedenen Künstlern und Trickstudios. Die Musik stammt von Peter Janda aus Wien.

Anfang der 1990iger Jahre waren noch wenige Creativabteilungen in Agenturen computerisiert, das Video sollte das einfache Handling verdeutlichen. Kinder spielen Erwachsene in einer Werbeagentur und bereiten eine Kampagne vor. Der Apple Computer lässt sie ihre Aufgaben unter Zeitdruck spielerisch, rechtzeitig und erfolgreich erledigen. Die Geschichte ist montageartig geschnitten und die Kamera ist - dem damaligen Trend fast etwas voraus - sehr bewegt.
Der Film war 1993 Finalist am New York Filmfestival für Werbefilme.
a woman leaving… a man… no explanation… no words found… just a plane ticket… the sorrow of a good bye… phantasies on the river… Boas snake up the body subducting air… wather clearing… planes leaving.
Richmond, VA // 8mm, silent, 20min. © dagmar streicher 1986